In dieser Buchreihe werden Forschungen aus dem Bereich einer interdisziplinären Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftsphilosophie sowie der historischen Wissenschaftsforschung im zeitgeschichtlichen Kontext veröffentlicht. Dabei werden einerseits Perspektiven von Exilierung und Emigration, andererseits die entsprechenden Kontinuitäten von Eliten, Institutionen und intellektuellen Strömungen auf der Grundlage von Primärquellen und aktuellster Forschungsliteratur thematisiert.
Herausgegeben von
Friedrich Stadler (Wien)
Editorial Board/Review Committee:
Mitchell Ash (Universität Wien)
Gary B. Cohen (University of Minnesota)
Christian Fleck (Universität Graz)
Malachi H. Hacohen (Duke University)
Margit Szöllösi-Janze (Universität München)
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Zuletzt erschienen

BAND 20
Arthur Erich Haas (1884 — 1941), österreichischer Physiker aus wohlhabendem jüdischem Bürgertum, postulierte neue Ansätze in der frühen Quantentheorie und Kosmologie. Er galt er als Erfolgsautor zahlreicher populärwissenschaftlicher Bücher, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Durch seine Schriften wie Vortragstouren in Europa und Amerika entwickelte er sich zum “Carl Sagan” seiner Zeit. Als jüdischer Physiker emigrierte er 1936 in die USA, wo er durch Albert Einstein eine Professur an der Universität von Notre Dame erhielt. Von dort ermöglichte er zahlreichen Wiener Kollegen die Emigration.
Michael Wiescher lehrt und forscht auf dem Gebiet der Kern- und Astrophysik an der Universität von Notre Dame in den USA sowie auch an vielen europäischen Institutionen.
Michael Wiescher, Arthur E. Haas: Ein verborgener Pionier der modernen Physik. Eine Biographie, Bd. 20, LIT Verlag 2021, 768 S., 69.90 EUR, br., ISBN 978–3‑643–91214‑5. Jetzt bestellen

BAND 18
Zwei Intellektuelle der Wiener Moderne im Exil
Der Polyhistor und Sozialreformer Otto Neurath (1882–1945) und der Schriftsteller Stefan Zweig (1881–1942) zählen zu den faszinierendsten Intellektuellen der verschwundenen jüdischen Kultur vom Wiener “Fin de Siècle” bis zur Zeit des Nationalsozialismus. Im Zentrum des Buches stehen Otto Neuraths kritische Anmerkungen in Stefan Zweigs Vermächtnis aus dem Exil, Die Welt von Gestern (1942), sowie in dessen Buch Castellio gegen Calvin (1936), verfasst als Kritik am Fanatismus und als Plädoyer für Toleranz. Die kritische Rezeption der Welt von Gestern (z.B. durch Hannah Arendt und Berthold Viertel) wird ebenso thematisiert wie das wechselseitige Verhältnis von Wiener Kreis und österreichischer Literatur vor und nach 1945.
Ein dokumentarischer Anhang aus unpublizierten Nachlassdokumenten spiegelt weitere Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Kosmopoliten mit klarem Bekenntnis zur europäischen Aufklärung.
Arturo Larcati ist Direktor des Stefan Zweig Zentrum der Universität Salzburg.
Friedrich Stadler ist Permanent Fellow des von ihm begründeten Institut Wiener Kreis der Universität Wien und wissenschaftlicher Leiter der Wiener Kreis Gesellschaft.
Arturo Larcati, Friedrich Stadler (Hg.), Otto Neurath liest Stefan Zweigs “Die Welt von Gestern”. Zwei Intellektuelle der Wiener Moderne im Exil, Bd. 18, LIT Verlag 2020, 338 S., 34.90 EUR, br., ISBN 978–3‑643–51032‑7. Jetzt bestellen

BAND 17
Der interdisziplinäre “Wiener Kreis” (der “Wissenschaftlichen Weltauffassung”, des “Logischen Empirismus”) entstand um Moritz Schlick im Wien der Zwischenkriegszeit. Er ist bis heute nicht nur in den exakten Wissenschaften und der analytischen Philosophie allgegenwärtig. Er hat darüber hinaus Forschungsfelder wie Ökonomie, Architektur (Werkbund und Bauhaus), Psychologie (Gestalttheorie) oder moderner Literatur mitbestimmt. Seine Wirkung reicht von sozialen Reformbewegungen (Siedlerbewegung) bis in die Kunst der Neuen Sachlichkeit.
Ulrich Arnswald, Friedrich Stadler, Peter Weibel (Hg.), Der Wiener Kreis — Aktualität in Wissenschaft, Literatur, Architektur und Kunst, Bd. 17, LIT Verlag 2019, 304 S., 34.90 EUR, br., ISBN 978–3‑643–50937‑6. Jetzt bestellen

BAND 16
Deutschsprachige Philosophie im Exil in den USA 1933–1945
Der Band fragt erstmals in übergreifender Perspektive nach der Bedeutung der amerikanischen Exilerfahrung zwischen 1933 und 1945 für die Entwicklung der deutschsprachigen Philosophie. In 16 Beiträgen wird untersucht, wie das Leben in der amerikanischen Gesellschaft und der Blick auf die Katastrophe in der ehemaligen Heimat zu unterschiedlichen theoretischen Transformationen führten. Die Studien sind nach vier Sektionen gruppiert: (1) Logik und Wissenschaftstheorie, (2) Sozialphilosophie und Gesellschaftstheorie, (3) Rechtsphilosophie und politische Philosophie, (4) Kultur‑, Religions- und Geschichtsphilosophie. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit wird damit ein Überblick über die Theorien der mehrheitlich jüdischen Philosophinnen und Philosophen im US-amerikanischen Exil geboten, der eine vergleichende Lektüre ermöglicht. Der Band leistet einen Beitrag zur Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts ebenso wie zur interdisziplinären Exilforschung.
It is free from the Parteilichkeit of earlier scholarship: The Vienna Circle and the Frankfurt School find themselves side by side, and the book covers a spectrum of émigrés from the political Left to the Right.
- Malachi H. Hacohen
Max Beck und Nicholas Coomann sind Doktoranden am Institut für Philosophie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 2015 erschien der gemeinsam herausgegebene Sammelband “Sprachkritik als Ideologiekritik. Studien zu Adornos. Jargon der Eigentlichkeit”
Max Beck, Nicholas Coomann (Hg.), Historische Erfahrung und begriffliche Transformation Deutschsprachige Philosophie im Exil in den USA 1933–1945, Bd. 16, LIT Verlag 2018, 342 S., 39.90 EUR, br., ISBN 978–3‑643–50887‑4. Jetzt bestellen

BAND 15
Zur Geschichte der Naturwissenschaften in Österreich 1850 bis 1950
Mit dem vorliegenden Band legt der Autor eine Auswahl seiner Aufsätze der letzten drei Jahrzehnte zur Geschichte der Naturwissenschaften in Österreich von 1850 bis 1950 vor. Hervorzuheben ist die Zeiten und Fächer übergreifende Perspektive, die es dem Autor erlaubt, die Wissenschaftsentwicklung aus dem Blickwinkel von Aufbruch und Zerstörung zu rekonstruieren.
Die Zerstörung der Wissenschaftskultur durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1938 und die Restrukturierung des wissenschaftlichen Lebens in Österreich nach 1945 stehen im Fokus einer detailreichen Darstellung der Wissenschaften unter wechselnd politischen Bedingungen.
Wolfgang Reiter hat […] ein einzigartiges und nachhaltig wirksames Bild von der österreichischen Wissenschaftsgeschichte gezeichnet, das im vorliegenden Buch durch die Leserin und den Leser neu betrachtet werden kann.
Johannes Feichtinger, Österreichische Akademie der Wissenschaften
Wolfgang L. Reiter, Aufbruch und Zerstörung. Zur Geschichte der Naturwissenschaften in Österreich 1850 bis 1950, Bd. 15, LIT Verlag 2017, 470 S., 49.90 EUR, br., ISBN 978–3‑643–50825‑6. Jetzt bestellen